GESETZE UND RICHTLINIEN

Die Lederindustrie muss sich mit den globalen und intransparenten Wertschöpfungsketten auseinandersetzen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Lederindustrie verändern sich zunehmend, insbesondere durch die EU-Deforestation Regulation (EUDR) und das deutsche Lieferkettengesetz (LkSG). Die EUDR ist bereits rechtskräftig, jedoch treten die Sanktionen erst am 30. Dezember 2025 in Kraft. Sie zielt darauf ab, den Handel mit Waren, die mit Abholzung in Verbindung stehen, zu beenden. Zu den betroffenen Rohstoffen gehören Holz, Kakao, Gummi, Soja, Palmöl, Kaffee und Rinder sowie deren Nebenprodukte. Diese Verordnung fordert von den Marktteilnehmern, ihre Lieferketten zu überprüfen und Transparenz durch Sorgfaltspflichten zu schaffen, was für die Bewertung unerlässlich ist. Die Nichteinhaltung dieser Regelung kann zu Sanktionen, einschließlich hoher Geldstrafen, führen.

Die Lederindustrie steht dabei vor besonderen Herausforderungen, da Tierhäute in der Regel Nebenprodukte der Fleischindustrie sind. Diese Tierhäute werden in Gerbereien zu Leder verarbeitet. Die Lederindustrie muss sich daher ebenfalls mit den globalen und intransparenten Wertschöpfungsketten auseinandersetzen, um den aktuellen rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Zusätzlich zur EUDR wird das deutsche Lieferkettengesetz, das seit 2023 in Kraft ist, die Entwicklung der Lederindustrie maßgeblich beeinflussen. Diese gesetzlichen Vorgaben haben das Ziel, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten und wirken sich direkt auf die deutsche Lederindustrie aus. Die Branche zählt zu den größten Konsumgüterindustrien in Deutschland, mit etwa 17.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 3 Milliarden Euro.

Insgesamt sind diese rechtlichen Rahmenbedingungen entscheidend für die Transformation der Lederindustrie hin zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz.